Schwere Zeiten kennen wir alle. Wenn die eigene Liquidität nicht einmal mehr die nötigsten Anschaffungen ermöglicht und obendrein Schuldner vergeblich auf ihre ausstehenden Raten warten, fühlt man sich schnell hilflos und unvermögend. Im schlimmsten Fall besteht dann irgendwann sogar ein Schufa-Eintrag, der eine weitere Kreditaufnahme nahezu unmöglich macht. Können die sogenannten schufafreien Kredite in so einem Fall ein Ausweg sein?
Ein riskanter Drahtseilakt
Zu allererst sei gesagt, dass die Aufnahme eines schufafreien Kredites eine höchst diffizile Angelegenheit ist. Einerseits kann ein solcher Kredit tatsächlich eine effektive, sinnvolle Umschuldung ermöglichen und gegebenenfalls die drohende Privatinsolvenz verhindern, aber andererseits sollte man auch nicht zu blauäugig an die Sache herangehen. Die Kredite ohne Schufa werden beantragt und vergeben, ohne dass von der „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ Angaben darüber geführt werden. Weder die zuständige Bank, noch Arbeitgeber oder Gläubiger werden je erfahren, dass die persönlichen Schulden den offiziellen Eintrag bei der Schufa übersteigen. Außerdem berücksichtigt der jeweilige Kreditgeber die bestehenden Schufa-Einträge bei der Vergabe nicht oder nur bedingt.
Vertrauenswürdige Kreditgeber erkennt man schon an ihren Konditionen. Wenn die Höhe des Kredites auf ein nachvollziehbares Maß begrenzt ist (meist liegt diese Grenze bei ungefähr 4.000 Euro) und vom Kreditgeber ein belegbares Nettoeinkommen in ausreichender Höhe verlangt wird, existiert zumindest eine nachvollziehbare Grundlage für einen Kredit.
Auf Seriosität achten
Im Internet und mittlerweile auch in der TV-Werbung wird man momentan geradezu bombardiert mit diversen Kreditangeboten, die mit markigen Sprüchen wie „Endlich wieder handlungsfähig!“ werben. Viele dieser Angebote – insbesondere jene, die überall im Internet auftauchen – sind unseriös. Hat der verzweifelte Schuldner erst einmal angebissen, wird er auch noch von seinem letzten Notgroschen befreit. Fadenscheinige Gebühren und Vorauszahlungen werden verlangt, nur damit der Kreditantrag kurz darauf mit einer standardisierten Begründung abgelehnt werden kann. Eine andere Masche ist die sogenannte Telefonabzocke: Wer die gebührenpflichtige Hotline des „Kreditgebers“ wählt, muss daraufhin unzählige Daten angeben, bis das Gespräch 30 bis 40 Euro kostet. Ähnlich funktioniert der Abruf von bestimmten Dokumenten per Fax. Je nachdem wie lange die Übertragung dauert, werden die Opfer leicht bis zu 50 Euro los.
Es gilt also: Seriöse Kreditvermittler – auch diejenigen, die Kredite ohne Schufa anbieten – offerieren ausschließlich kostenlose und unverbindliche Kreditangebote. Solche Anbieter beraten ihre Kunden meist auch kostenlos und legen ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen für alle sichtbar auf ihrer Internetseite offen. Ob Kredite ohne Schufa die eigene Misere beenden können, muss natürlich jeder selbst abwägen. Potenziell bietet sich auf diese Weise eine praktische Notfalllösung, aber man sollte auch berücksichtigen, dass sich die Schulden dabei zunächst einmal wieder erhöhen.